Leider war der schöne Schnee, der Anfang Dezember den gesamten Verkehr in München und im Umland zum Erliegen gebracht hatte,
schon wieder fast ganz weg geschmolzen, auch rund um den Schliersee. Und auch die Sonne wollte nicht hinter den Wolken
hervorkommen.
Unser Weg führte über Wiesen auf den Leitner-Berg (1258 m) hinauf und weiter durch lichten Hochwald zur geheimnisvollen und wild
romantischen Burgruine Hohenwaldeck. Die Veste wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Herren von Waldeck errichtet.
Über 200 Jahre residierte dieses bayerische Adelsgeschlecht im Miesbacher Land. Sie galten als einflussreiche Vasallen des
Freisinger Domstifts. Den Waldeckern wurden höchste weltliche Ämter des Bistums übertragen. Danken taten sie es dem Bischof
aber nicht. Sie erbauten die Burg Hohenwaldeck über dem Schliersee, um ihr Streben nach Unabhängigkeit deutlich zu machen.
Um 1500 erlosch das Geschlecht der Waldecker, das Bistum blieb. Die schwer erreichbare Burg war allerdings schon 100 Jahre
vorher verlassen worden. Ein jähes Ende ereilte die Burg Hohenwaldeck, als 1480 ein Felssturz den größten Teil der Gemäuer
zerstörte. Nur noch wenige Mauerreste und moosbewachsene Felsbrocken erinnern an die einstige weit über den Schliersee
sichtbare Burg.
Unser Weg führte hinunter nach Fischhausen und weiter um den See. Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage und der
Schneeschmelze war der Schliersee über die Ufer getreten.
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