Am Spitzingsee habe ich Skifahren gelernt, die Oberrealschule Erding (heute Anne-Frank-Gymnasium) fuhr Anfang der 60er
Jahre dorthin ins Skilager. Das Gasthaus Duffner, in dem die Schüler und Schülerinnen einquartiert waren, ist mit einem
Fußmarsch von ca. 1 Stunde vom Spitzingsee aus zu erreichen. Lifte gab es damals in der Nähe noch keine, die
Lochgrabenseilbahn wurde erst 1971 in Betrieb genommen. Mit einem Muli-Gespann wurde das Gepäck hinaufgebracht und die
Versorgung des Gasthauses sichergestellt.
Darauf folgten bis heute viele, viele Sommer- und Winterbergfahrten dorthin, wie es Walter Pause gesagt hätte, der die
Rotwandreibn am Spitzingsee neben dem Vallee Blanche, der Diavolezza und dem Großvenediger in sein 1958 erschienenes Buch
"100 schöne Skiabfahrten in den Alpen" aufgenommen hat. Pause schreibt darin: "Am Spitzingsee wimmelt und wurlt es,
das halbe München ist anwesend und teilt sich, wie von höherer Gewalt gelenkt, in zwei Welten. Die faulen Halbgenießer,
lärmvergiftet in der Großstadt, streben den Liften am Stümpfling und Firstalm zu, um dort fleißig kurze, hübsche Pisten
zu betonieren. Die anderen zweigen energisch nach links ab zur stillen Rotwand, unter deren Gipfel jene vielgerühmte, in
ihrem Auf und Ab liebenswert umständliche Abfahrt beginnt, wo man wenig Deutsch und viel Bayerisch hört und auf der man
hinab zum Spitzingsee und nach Josefstal volle 1500 Meter Abfahrtsdifferenz und eine Riesenfracht an Skiglück sammelt."
Wir haben am 9. Februar bei strahlendem Winterwetter eine gemütliche Tour auf das Tanzeck vor der Aiplspitze gemacht, dort
die Wintersonne genossen und bei guten Schneeverhältnissen Skiglück gesammelt. Nur nach Josefstal kann man heute wegen des
Klimawandels leider nicht mehr abfahren.
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