17. Oktober 2017
Wanderung zum Geigerstein (1491m)
mit Hermann
Es gibt zwei Sagen darüber, wie der Geigerstein oder Geierstein, ein netter rassiger nur 1491 m hoher Gipfel
östlich von Lenggries, zu seinem zwei Namen gekommen ist:
- Einer der beiden Sagen nach lebte einst ein Einsiedler in einer Höhle am Geigerstein. Eine Quelle in der
Nähe und Beeren aus dem Wald dienten ihm als Nahrung. Was er sonst noch zum Leben brauchte, das trugen ihm die
Bäuerinnen aus dem Tal herauf. Sie klagten dem Einsiedler dann ihre Sorgen in Hof und Stall, und er half Menschen
und Tieren, wo er konnte. Wenn die Abenddämmerung hereinbrach, holte der Einsiedler seine Geige hervor und spielte
so schön, dass die Vöglein angeflogen kamen, Hasen umher hoppelten und Rehe am Eingang zum bescheidenen Lager
andächtig unter den Tannen lauschten. Eines Tages aber kam ein mächtiger Adler, packte den alten Mann und kratzte
ihm die Augen aus - daran starb der Einsiedler. Diese Sage führte dazu, dass der Geigerstein bisweilen auch als
Geierstein bezeichnet wird.
- Die andere Geschichte erzählt von einer armen Witwe aus Lenggries, deren einziger Sohn Vinzenz unbedingt
Geiger werden wollte. Sie konnte es ihm nicht ausreden und ließ dem Bub seinen Willen, der daraufhin auf
Wanderschaft ging und in Italien zu einem berühmten Geigenspieler reifte. Zurück im heimischen Isarwinkel,
traute er sich nicht nach Hause. Er stieg auf den Berg hinter dem Dorf und spielte von einer hohen Felswand ein
Lied, das hinunter zu seiner Mutter tönte. Plötzlich packte ihn eine Windstoß und stürzte den Sohn über die Wand
hinab. Bauern fanden den zerschmetterten Körper und daneben die Geige - so entstand dieser Sage zufolge der Name
"Geigerstein".
Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;
Hier kann man das dritte Bild noch einmal in ganz groß ansehen
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Die Bilder sind Eigentum von
Hermann Hübel